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Hoyerswerdaer FC 2. – SV Königsbrück/Laußnitz 3:1 (0:0)

Verpfiffen und verloren

Am Ende steht wieder einmal der nichtssagende Satz, wonach Fußball ein Ergebnissport sei. Der Satz ist so richtig wie öde. Wer zu spät fragt, was die Ursachen für Niederlagen sind, den bestraft vielleicht nicht gerade das Leben, sicher aber die zukünftigen Resultate. Und dieses Spiel hatte reichlich ominöse Umstände parat.

Erstens: Dass Fußballspiele in neuerer Zeit nur in Ausnahmefällen 90 Minuten dauern, sondern im Durchschnitt + 7, an diesen skandalösen, regelfreien Raum hat sich die Fußballgemeinde beinahe schon gewöhnt. Dass nun aber auch der Beginn um 12 Minuten verschoben erfolgt, und das ohne jeden Kommentar aus der dröhnenden Lautsprecheranlage auf dem Platz. Immerhin kamen die Vorspiel- und Pausenmusiken mit Schlagern für über 90jährige Sportfreunde, von denen allerdings kein einziger gesichtet werden konnte, klar über die Rampe.

Zweitens: Zu würdigen ist die „Performance“ des Schiedsrichters. Dass er Abseitsentscheidungen aus Sichtweiten über 30 m trifft - na ja. Dass er aber gegenteilige Wahrnehmungen seines Linienrichters ignorant abbügelt - nicht akzeptabel. Eine solche Situation führte in der Folge zum völlig ungerecht-fertigten ersten Elfmeter. Durch derartige ignorante Entscheidungen wurden schon ganz andere Spiele verpfiffen! Frage: Wer bewertet eigentlich vor Ort regelmäßig die Qualität der Leistungen der Referees?

Drittens: Das Wichtigste - die Performance der KöLauer. Die erste Halbzeit beobachtete der Berichterstatter aus der Hinter-Tor-Perspektive des von Marco Brühl wieder solide gehüteten Kastens. Das Urteil für die Defensivleistung der KöLauer: Sehr gut. Man ließ nur eine einzige gefährliche Situation zu (10´). Nach vorn ging allerdings so gut wie gar Nichts. Das Grundproblem: Unsere sehr schnellen Spitzen werden kaum exakt bedient. Genauer: Wären wir in punkto Exaktheit im Abspiel wenigsten 30% so gut wie in punkto Schnelligkeit, bräuchten wir uns keine Sorgenfalten aufzuerlegen. Leider aber ist in der Genauigkeit der Abspiele zu viel im Argen. Wir machen uns die guten Ansätze im Defensivbereich im Gang nach vorn zu oft zunichte. In der ersten Hälfte war keine sogenannte 100%ige Torchance für KöLau zu verzeichnen, für Hoywoy allerdings genauso wenig.

Blieb also die Hoffnung auf Durchgang zwei. Dieser begann endlich, nachdem sich die Schiris und die Heimmannschaft auf den Platz bequemt hatten. KöLau wartete da schon fünf Minuten. KöLau erschien sehr motiviert und offensiv zurück; zu offensiv (?) und erlitt mit dem Eigentor einen schnellen empfindlichen Dämpfer. Hoywoy kam ohne eigene Aktivität zu Führung. Sehr ärgerlich. Im weiteren Fortgang des Spiels zeigten die Gäste sehr viel Engagement und Mut im Gang nach vorn. Wenn auch nicht alles gelang, so war doch der unbedingte Wille zu spüren, wider alle Umstände hier noch etwas zu reißen. Leider durchkreuzte der Referee mit seiner selbstherrlichen Elfmeterentscheidung trotz klarem Gegenvotum seines Linienrichters die Bemühungen der KöLauer zunächst empfindlich.

Sehr positiv ist die Reaktion des KöLauer Teams zu bewerten. Man wollte trotz der misslichen Umstände dennoch das Ding schaukeln. Die Mannschaft raffte sich zu einer Energieleistung auf. Unmittelbar nach dem fragwürdigen Elfer hatte es Tim Varadi auf dem Fuß, den Anschluss zu erzielen. Nach klasse Vorbereitung scheiterte man durch zu schwachen Abschluss. Das Ding musste einfach rein!
Rings um den immer mehr auftrumpfenden Johannes Moschke, der nach schönem Solo und Ausmanövrieren des gegnerischen Torhüters auch den 1:2-Anschluss erzielte, schien alles möglich. Man warf alles nach vorn, konnte leider aber nicht den Ausgleich erzielen. Zu allem Überfluss verwehrte man KöLau einen möglichen Strafstoß (73´), nachdem Robin Masch im 16er gefällt worden war. Das 3:1 für die Gastgeber, wieder nach Elfer, war bei hernach totaler Offensive der Gäste nicht zu vermeiden.

Resümee:
Leider gelang es nicht, die Hinspielniederlage wettzumachen. Die positiven Energien aus dem Vorwochendreier konnten nicht voll auf dieses Match übertragen werden. Die Schilderung des Spiels in Hoywoy weist klar auf unsere schlummernden Potenziale hin. Kommenden Sonntag sollten sie voll geweckt für einen neuen Dreier reichen.
(w. packebusch, 02.03.2024)

Aufstellung:
1 Marco Brühl ‒ 5 Kevin Waszkowski, 2 Leandro Richter, 13 Vincent Mey, 12 Felix Schönwitz ‒14 Franco Förster (57‘, 92 Hendrik Schöne),  3 Robin Görlitz, 17 Sven Demel  ‒ 11 Robin Masch, 10 Johannes Moschke, 19 Tim Varadi (57‘, 29 Joshua Kratz)
Trainer: Thomas Böhme

Zuschauer: 37
SR: Max Köhler (SV Straßgräbchen)

Torfolge:
1:0 Sven Demel (47‘ET); 2:0, 3:1 Daniel Kruse (53‘ FE, 90‘ FE); 2:1 Johannes Moschke (61‘)

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