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Hoyerswerdaer FC – SV Königsbrück/Laußnitz 6:1 (3:1)

In Skandalspiel untergegangen

Die Schlusssequenz des Tages spiegelte offen sichtbar und treffend das Urteil  über diese Begegnung: Der Schiedsrichter verlässt schnurstracks fluchtartig den Rasen, ohne jegliche Verabschiedung der beiden Teams. Ein derart surreales Ereignis ist dem Berichterstatter in den letzten zwanzig Jahren nicht untergekommen! Man kann nur hoffen, dass der Schiri in diesem Moment schon erkannte, welch miserablen Job er verrichtet hat. Zweifel sind allenthalben angebracht. Die gebotene Vorstellung genügte nicht einmal Kreisklassenniveau und man muss sich schon fragen, wie eine Einsortierung in die Kategorie Kreisoberliga zustande gekommen ist. Wichtiger wäre aber die Frage an den Kreisverband, was ihn reitet, den Referee unmittelbar aus fußgängiger Nachbarschaft anzusetzen (4,5 km Distanz). Die zelebrierten überaus herzlichen Kontakte zwischen Hoyerswerdaern und dem Schiri ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Da kann man dann ja gleich die platzbauende Mannschaft beauftragen, um den letzte €-Cent zu sparen. Man kann nur gespannt sein, wie der Schiri seine Auffassung zum Geschehen kund tun wird. Ohne jegliches Eingehen auf die Akteure und nicht regelsicher, seine Souveränität in der Spielleitung durch acht gelbe und eine rote Karte erkaufen zu wollen –  so kann man eben nicht agieren. Dem Erwartungsdruck war der junge Schiedsrichter an diesem Tage einfach nicht gewachsen.

Die beiden Teams werden in der kritischen Analyse des Geschehens gut daran tun, die Lehren aus diesem gebrauchten Tag realistisch zu sehen. Der Gastgeber – falls er seinen eigenen Ambitionen treu bleiben will – wird den Kantersieg nicht überbewerten. Die Kölauer müssen sich fragen lassen, wie sie nach dem guten Auftritt in der Vorwoche einen derart krassen Abfall hinlegen konnten. In keiner Phase brachte das Team auch nur annähernd das vor einer Woche zelebrierte Spiel zustande. Nach den Ereignissen um das Kartenfestival, dem völlig überzogenen Platzverweis gegen Ronny Frommhold und dem Elfmeter ist zwar die Verunsicherung nachzuvollziehen. Dass aber danach einige Akteure doch nicht mehr den letzten Biss zu erkennen gaben, macht schon sehr nachdenklich.

Die Angriffswirkung KöLaus beschränkte sich auf einige hoch nach vorn geschlagene Bälle und die vage Hoffnung, dass dort vielleicht eine der Spitzen einen Ball erhaschen kann. Zu wenig, um die durchaus nicht sattelfeste Abwehr der Gastgeber ins Wanken bringen zu können. Die Verteidigung brachte die technisch versierten und pfeilschnellen Babou Cham und Amadou Sow nie unter Kontrolle; sie blieben über 90 Minuten ständiger Unruheherd.

Fazit:
KöLau muss unter dem Strich eine dicke Klatsche hinnehmen und wird gut daran tun, die Ursachen vor allem bei sich selbst zu suchen. Eigentlich eher untypisch für einen KöLau- Auftritt in Hoyerswerda, aus dem wir immer was mitnehmen konnten. Ein so lebloser Auftritt passt wirklich nicht in das bisher Gezeigte. Dass der Trainer auch noch mit Platzverweis bestraft wurde, setzt dem desolaten Auftritt die Krone auf. Ein echt gebrauchter Tag, aber – wir sind von Grund auf optimistisch! – lieber einmal richtig verklatscht als sechsmal knapp!   Wir revidieren unsere Einschätzung vom Vorwochenende nicht. Bei den kommenden Aufgaben sind genügend Möglichkeiten, es deutlich besser zu machen; allerdings gilt es nun jedoch, wirklich punktemäßig Farbe zu bekennen.
(w.packebusch, 26.09.2020)

Aufstellung:
1 Torwart ‒ 12 Felix Schönwitz, 13 Ronny Frommhold, 17 Sven Demel, 4 Lucas Döhne ‒  3 Robin Görlitz (46' Damian Hommel), 9 Norbert Kubaink (65' 11 Robin Masch), 5 Johannes Moschke  ‒ 19 Tim Varadi, 10 Richard Ziesche, 8 Richard Grünberg

Zuschauer: 48
Schiedsrichter: Tim Wende (LSV Bergen 1990)

Tore:
0:1 Oliver Göschick (10' ET); 1:1 Eric Schönfelder (13'); 2:1 Filipp Panasiuk (39' FE); 3:1, 4:1 Babou Cham (45‘+1, 50', FE); 5:1 Amadou Sow (53'); 6:1 Nico Kubaink (65')

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