Die Headline spiegelt das Wesentliche des ersten Spieltags: Nämlich, dass der Ball wieder rollt - und hoffentlich lange auch weiter ohne inzidente Unterbrechungen! Fast zwei Jahre nach dem letzten Match gegeneinander trafen sich die alten Kontrahenten zum Neustart ins Abenteuer Kreisoberliga. Vor Beginn war völlig unklar, wie sich beide Teams präsentieren würden, so dass das Auftaktmatch nur einen ersten Fingerzeig auf die aktuelle Verfassung geben konnte. Nach der am Ende klaren Niederlage kommt man aus Königsbrücker Sicht wohl nicht um die Einsicht herum, dass die alten Baustellen nach wie vor bestehen. Nach dem letzten Spiel in der coronaamputierten Saison 20/21 wurde die Hoffnung geäußert, dass alle in der Mannschaft die anstehende Zwangspause gemeinsam zu nutzen verstehen, um sich intensiv mit der Lage zu befassen und gemeinsam die notwendigen Schlüsse zu ziehen, Mängel und deren Ursachen zu erkennen und abzustellen. In der ersten halben Stunde hatte man bei zerfahrenem Spiel beider Mannschaften zunächst den Eindruck, dass KöLau mit einer halbwegs stabilen Deckung und geordnetem Mittelfeldspiel zum Zuge zu kommen versuchte. Leider aber schon mit den ersten ein, zwei besseren Angriffsversuchen der Gastgeber war nicht zu übersehen, dass sich der SVKL relativ leicht aus dem Rhythmus bringen lässt. Nach dem allerersten schönen Angriffszug lag der Ball dann auch schon im Kasten von Kay Grosser. Die KöLauer Deckung war planlos zu weit aufgerückt und nach langem Pass in die Tiefe zu behäbig, um noch eingreifen zu können. Ab diesem Zeitpunkt war leider nicht mehr viel von den Kölauern zu sehen. Vor allem gelang es nicht, wenigstens einige gefährliche Nadelstiche nach vorn zu setzen; ein Mittel, das in vergangenen Spielen des öfteren erfolgreich genutzt wurde. Mit der Verletzung von Tim Varadi, der mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausscheiden und zur weiteren ärztlichen Behandlung gebacht werden musste, erlitt der SVKL kurz vor der Halbzeit eine weitere Schwächung. Wir wünschen Tim Varadi alles Gute und freuen uns auf ein Wiedersehen auf dem Platz nach vollständiger Genesung.

KöLau startete in die zweite Hälfte ganz sicher mit dem Vorsatz, dem Gastgeber nicht kampflos das Terrain zu überlassen. Offenbar aber noch nicht wieder voll auf dem Rasen angekommen, kassierte man in der Anfangsphase aber zwei weitere Treffer, womit faktisch an diesem Tage alle Messen gelesen waren. Beide Tore kamen unter tätiger Mithilfe der Gästeabwehr zustande, die entweder zu langsam im Rückwärtsgang agierte oder bei Kopfballduellen nach Ecken nicht in der Lage war zu klären. Der Frust saß tief und äußerte sich in ein paar ruppigen Szenen, die auch zu gelben Karten führten. Spielerische Akzente blieben leider Mangelware; bei optimistischer Zählweise konnten wir zwei Möglichkeiten für erfolgreiche KöLauer Abschlüsse notieren. Letztes Negativmoment war das Ausscheiden Kay Grossers, der nach rüdem Foul nicht mehr weiterspielen konnte.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Der Referee hatte die Spielabbruchturbulenzen des vortags von ihm geleiteten Spiels in Hoyerswerda offenbar gut verdaut und kam nur bei einigen Szenen gegen Ende der zweiten Hälfte in brenzlige Situationen.

Fazit: Im Derby in Großnaundorf offenbarte KöLau sein Potenzial noch nicht. Wir hoffen, dass das KöLauer Team schon am kommenden Spieltag sein wahres Gesicht zeigen kann. Akuter Handlungsbedarf besteht bei der Stabilisierung der Deckung, nennenswerte Aktionen in Richtung gegnerisches Gehäuse sind jedoch ebenso dringend nötig.
(hwp, 15.08.2021)                                                                                                              

Aufstellung:
1 Kay Grosser (79', 16 Lucas Ferchof) ‒ 17 Sven Demel, 6 Tobias Frommhold, 12 Felix Schönwitz, 5 Johannes Moschke ‒ 9 Kevin Rieth, 7 Richard Grünberg, 8 Max Winkler (59', 18 Marcel Rauprich) ‒ 3 Robin Görlitz, 10 Richard Ziesche, 19 Tim Varadi (46', 13 Daniel Schreiber)

Zuschauer: 255
Schiedsrichter: Tim Wende (LSV Bergen 1990)
Tore: 1:0 Kilian Scholz (32'); 2:0 Damian Deinert (48'); 3:0 Lukas Menzel (52'); 4:0 Christian Ott (84')