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SpG Straßgräbchen / Wiednitz/Heide – SV Königsbrück/Laußnitz 4:4 (1:2)

Nach zweimaliger Führung aus allen Wolken gefallen

In der Anfangsaufstellung auf sechs Positionen gegenüber der Vorwoche geändert, wollte KöLau zum Saisonkehraus noch einmal zeigen, was in ihm steckt. Herausgekommen ist letzten Endes eine Bestätigung des gesamten Saisonverlaufs – von Himmel hoch jauchzend bis tief betrübt. Die Anfangsphase wie leider zu oft gehabt – nach knapp zehn Minuten lag der SVKL mit 0:2 im Hintertreffen und es war wieder einmal Schlimmeres zu befürchten. Zum Glück sollte es aber anders kommen. In dramatischer Weise war uns an diesem Spieltag höhere Gewalt wohlgesonnen. Ein Wolkenbruch im Sinne des Wortes zwang zu einer 15minutigen Spielunterbrechung, die KöLau zur Besinnung kommen und ins Spiel finden ließ. Der Wolkenbruch mit Starkregen, Blitz, Donner und Hagel verhagelte KöLau jedenfalls nicht das Spiel. Im Gegenteil. Nach dem Zwangspausenintermezzo kehrte KöLau hochmotiviert auf den wassergetränkten Rasen zurück und kam durch Kapitän Norbert Kubaink zum hochverdienten Anschluss. Alle Optionen für die zweite Halbzeit schienen damit offen.

Die Inszenierung des zweiten Durchgangs bot für die KöLauer an Dramatik nichts für schwache Nerven. Wer immer die Regie geführt haben mag – es entwickelte sich ein zwar nicht hochklassiges, aber abwechslungsreiches Spiel. Zweimal gingen die Gäste in Führung, zweimal konnten die Gastgeber sehr kurzfristig wieder ausgleichen. Nach dem Ausgleich, den Robin Masch besorgte, konnte Franco Förster die ohne Absicherung aufgerückten Straßgräbchener überlaufen; seine scharfe Eingabe von rechts verwertete Johannes Moschke cool mit platziertem Flachschuss. Der Ausgleich zum 3:3 gelang dem Gastgeber durch einen Elfmeter, bei dem der Schiedsrichter auf den bühnenreifen Faller des Angreifers hereinfiel. Es gab schon Spiele, bei denen in ähnlicher Konstellation schwalbengelb gegen den Angreifer gezogen wurde. KöLau ließ sich dennoch nicht beeindrucken und spielte weiter auf Sieg. Dies schien dann mit dem vierten Treffer durch Phillip Löwe auch zu gelingen. Der Beobachter war sich absolut sicher, dass die Cleverness ausreichen würde, diesen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Und sah sich getäuscht. Wieder einmal, wie zu oft im Verlauf der Saison ließ sich der gesamte KöLauer Deckungsverbund absolut dilettantisch überraschen – diesmal von einem total ungefährlichen Rollerfreistoß von Rechtsaußen.

Ein Wort zum Schiedsrichter: Ein faires Spiel wie dieses sollte eigentlich keinerlei Probleme aufwerfen. Doch das verlangt auch eine klare Linie bei der Beurteilung von Situationen bei Zweikämpfen, eine Differenzierung zwischen etwa von eventuellem Foulspiel verursachten oder dem glitschigen Untergrund geschuldeten Vorfällen. Dies Fingerspitzengefühl wurde vermisst.

Fazit:
Positiv – KöLau ließ sich von zwei, mindestens in einem Fall zweifelhaften Elfmetern nicht beeindrucken. Positiv auch, dass mit voller Power auf Sieg operiert wurde. Negativ – die Billigkeit, mit der die jeweilige Führung verspielt und weggeschenkt wurde.

Insgesamt – eine Saison, die mehr Fragen als Antworten hinterlässt. Hoffen wir, dass in der Saison 2024/25 mehr Stabilität einzieht. Allemal gehört KöLau mindestens ins obere Tabellendrittel.
(w. packebusch, 02.06.2024)

Aufstellung.
1 Marlon Riemer ‒ 4 Leon Ingwerth (46' 2 Leandro Richter), 17 Sven Demel, 12 Felix Schönwitz, 13 Vincent Mey ‒ 3 Robin Görlitz (53', 5 Phillip Löwe), 9 Norbert Kubaink,            10 Johannes Moschke ‒ 11 Robin Masch (90' + 2, 6 Tobias Frommhold), 18 Niklas Weidner (46', 19 Tim Varadi)), 7 Richard Grünberg (57', 14 Franco Förster)

Zuschauer: 98
Schiedsrichter: Michael Liebner (FSV Lauta)

Tore: 1:0 Toni Schönach (6‘ FE, 90‘+4); 2:0 Max Kegel (9‘); 2:1 Norbert Kubaink (37‘); 2:2 Robin Masch (61‘); 2:3 Johannes Moschke (66‘); 3:3 Kevin Wendt (68‘ FE); 3:4 Phillip Löwe (88‘)

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