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SV Burkau – SV Königsbrück/Laußnitz 2:1 (1:1)

Ernüchternder Auswärtsauftritt

Wenn der Drittletzte der Tabelle beim Schlusslicht anzutreten hat, ist wie in jeder anderen Liga des Landes wohl eher kein fußballerischer Leckerbissen zu erwarten. So gesehen auch am gestrigen frühen Sonntagnachmittag, wo eben genau diese Konstellation zu Stande kam. Über die gesamte Spielzeit stand das kämpferische Element klar im Vordergrund, wobei es der Gast aus KöLau im ersten Durchgang immer mal wieder mit der spielerischen Linie versuchte. Diese hielt den schwierigen Bodenverhältnissen, aber auch dem sehr robusten Gegner leider nicht so stand wie gewünscht.

Durch kurzfristig krankheitsbedingte Absagen wurde das Gästeteam etwas umgekrempelt, die verfügbaren Spieler aber auf das erwartet schwierige Unterfangen eingestellt. Warum dann jedoch viele Dinge davon nicht umgesetzt wurden, bleibt ein Rätsel und wird von den Akteuren zu beantworten sein. Dabei fing alles perfekt an: Nach zwei ersten kleinen Gelegenheiten für Marcel Rauprich und Richard Ziesche traf Letztgenannter nach Frommhold-Vorlage mit Kopfballverlängerung zur frühen Führung. Eigentlich sollten diese Aktionen und der Spielstand für Ruhe und Ordnung sorgen; das Gegenteil jedoch trat erstmal ein. Burkau, robust und mit fast ausschließlich langen Bällen auftretend, beeindruckte den Gegner schon in der Anfangsphase mit Zweikampfhärte und Moral. Burkau konnte sich aber keine ernsthafte Möglichkeit herausspielen. Dennoch hatte man im KöLau-Lager jedoch immer das Gefühl, dass das viel zu pomadige Verteidigen nicht lange gut geht. Der Ausgleich war zwar im Endeffekt verdient, ist jedoch einer glatten Fehlentscheidung des Assistenten zuzuschreiben, welcher das Leder nach einem Kopfball hinter der Linie gesehen haben will. Physikalisch unmöglich aus seinem Blickwinkel; Keeper Grosser ließ den parierten Ball genau auf der Stelle liegen, um es vom Referee überprüfen zu lassen. Dieser verließ sich jedoch unerklärlicherweise auf seinen Assistenten und entschied auf Tor. KöLau übernahm danach umgehend das Geschehen und erspielte sich klarste Tormöglichkeiten. Jedoch scheiterten Richard Ziesche (auch schon einmal kurz vor dem Ausgleich), Robin Masch und Tim Varadi mit ihren Abschlüssen.

Die zweite Hälfte ist sehr schnell umrissen. Das Spiel wurde immer unansehnlicher und hektischer, Torchancen gab es auf beiden Seiten nun gar nicht mehr zu sehen. Immer wieder wurde das Spiel unterbrochen, da die Foulspiele an Intensität und „Qualität“ zunahmen. KöLau kam damit gar nicht mehr klar und fand keinerlei Mittel, sich gegen diese Art „Fußball“ zu wehren. Völlig unnötig fing man sich dann noch den zweiten Gegentreffer ein, als der Burkauer Stürmer in aller Seelenruhe und völlig freistehend einen Kopfball sehenswert im Eck versenkte. KöLau ging „all in“ – stellte taktisch um und drängte den Gastgeber, der alsbald durch Platzverweis dezimiert war, in dessen Hälfte. Leider stellte man sich da nicht besonders clever an und versuchte es brachial mit Spiel durch die engmaschige Mitte, viel zu selten wurde dabei die Breite des Spielfeldes genutzt. Die einzige klare Chance auf den Ausgleich hatte dann Marcel Rauprich kurz vor Ultimo, die er jedoch recht kläglich vergab.

Die Enttäuschung im KöLau Lager war und ist groß, nach dem Auswärtsauftritt im Derby in Großnaundorf war dies sicher die schwächste Saisonleistung des Teams. Leider zu einem völlig unpassenden Moment. Zu viele Spieler ließen sich durch die enorme Zweikampfhärte der Gastgeber beeindrucken und konnten daher ihre eigene Leistung nicht abrufen. Wie in der Vorwoche verpasst es KöLau nach der frühen Führung seine eigenen Möglichkeiten in weitere Treffer umzumünzen. Man muss jetzt schnellstmöglich diese Erfahrung aus den Kleidern schütteln, alles sortieren und sich wieder neu motivieren. Viel Glück dafür!!!

Ein Schlusswort wie immer zum Referee. Wir möchten nicht den Eindruck erwecken, für Niederlagen die Leistung des Unparteiischen mitverantwortlich zu machen. Gute Kritiken der Referees gab es in der Saison unsererseits bereits des Öfteren. Warum jedoch zu diesem Spiel gegen den Abstieg ein Schiri mit für jedermann bekannt Burkauer Vergangenheit angesetzt wird, bleibt nicht nur unserer Presseabteilung ein Rätsel. Spätestens beim geschilderten Ausgleich hatte dies ein „erstes fades Geschmäckle“. Völlig aus dem Ruder ging es dann im zweiten Durchgang, als grobe Foulspiele beiderseits mit falscher Kartonfarbe und klarste Tätlichkeiten gar nicht bewertet wurden. Allerdings wurde der Schiri von seinen nie auf der Höhe agierenden Assistenten völlig im Stich gelassen…
(hwp, 18.11.2019)

Aufstellung:
1 Kay Grosser ‒ 4 Lucas Döhne, 13 Ronny Frommhold, 17 Sven Demel, 12 Felix Schönwitz ‒  7 Damian Hommel, 10 Richard Ziesche (65', Norbert Kubaink), 11 Robin Masch, 33 Luca Wendorff ‒ 19 Tim Varadi,  18 Marcel Rauprich

Zuschauer: 62
Schiedsrichter: Sven Glöckner (FSV Neusalza-Spremberg)

Tore: 0:1 Richard Ziesche (6'); 1:1 Sebastian Lippelt (37'); 2:1 Kevin Lugge (65')

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