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SV Königsbrück/Laußnitz – SG Großnaundorf 1:1 (0:0)

Königsbrücker Motoren leben länger – 111 Jahre wartungsfrei

Unter diesem beziehungsreichen Spruch, der im Stadion von treuen Fans entrollt worden war, kam es zum traditionsreichen Derby, das in der kommenden Saison aber zunächst leider keine Neuauflage finden wird. Hoffentlich aber bald wieder – natürlich in dieser Liga!
Vor stattlicher Kulisse entwickelte sich eine Partie, in der die KöLauer zeigten, wie es gehen kann, wieder einen erfolgreicheren Fußball zu spielen. Nach viel zu lange anhaltender Stagnation scheinen erste richtige Konsequenzen gezogen worden zu sein, was besonders die Disziplin im Defensivverhalten anlangt. Gegen Großnaundorfer, die in diesem Match allerdings auch keine übermäßigen Herausforderungen für KöLau produzierten, stand die Deckung relativ gut, alle Spieler hielten gut gegen den Ball. Hätte man nur in fünfzig Prozent der abgelaufenen Saison so agiert, wäre nie auch nur im Ansatz das Unwort „Abstieg“ gefallen. Der positive Kurzzeittrend mit fünf Punkten aus drei Spielen kam zu spät, um die Saisonbilanz noch zu drehen.  Zu Beginn der Rückrunde hatten wir im Februar an dieser Stelle unter der Überschrift „Verein setzt voll auf die Erste“ noch der Hoffnung Ausdruck verliehen, spätestens nach dem Derby gegen Großnaundorf im sicheren Hafen zu sein. Der weitere Verlauf der Saison war dann aber sehr enttäuschend. Und setzte eine seit geraumer Zeit anhaltende Tendenz im Männerbereich leider fort. Wir tun gut daran, glasklar die Ursachen für die nun bestehende Lage zu bestimmen und nicht Krisen äußerer Art wie Corona-Zwangspausen verantwortlich zu machen. Insofern sollte das oben genannte Motto auch so verstanden werden, „Wartungsarbeiten“ regelmäßig durchzuführen und rechtzeitig auch einschneidende Konsequenzen zu ziehen.

Zurück zum Match. In einer weitgehend höhepunktlosen ersten Hälfte plätscherte das Geschehen mehr oder weniger im Mittelfeld dahin. Bis auf einige Versuche mit Distanzschüssen, ein, zwei Ecken bzw. Freistößen waren „richtige“ Torchancen bei KöLau und den Gästen Mangelware. Der torlose Pausenstand spiegelt das Geschehen absolut genau wider.

Im zweiten Durchgang ging KöLau etwas forscher zu Werke und wollte unbedingt ein Tor. Allerdings musste sich zunächst zweimal kurz nacheinander KöLaus Keeper auszeichnen: mit Fußparade gegen frei durchlaufende Gäste und bei einem straffen Schuss von links (57‘, 58‘). Nach 60‘ zielte Robin Masch noch nicht genau genug, sein Ball landete genau in den Armen des Gästehüters. KöLau intensivierte dann seine Angriffsbemühungen. Nachdem es nochmals kurz vor dem SVKL-Tor brannte, war es dann so weit. Zum wiederholten Mal stürmte Tim Varadi in seiner unnachahmlichen Art auf rechts außen bis an die Strafraumkante, wo er regelwidrig zu Fall gebracht wurde (69‘). Nach Konsultation mit seinem Linienrichter zeigte der Schiri auf den Punkt. Richard Ziesche übernahm die Verantwortung, konnte den Ball jedoch im ersten Zugriff nicht im Kasten unterbringen. Clever und reaktionsschnell drückt er dann das Leder im Nachschuss über die Torlinie. KöLau versuchte dann weiter Druck zu machen und hatte mit Sven Demels Kopfball nach Ecke (83‘) auch eine weitere klasse Aktion. Leider kein zweiter Treffer. Als man dennoch schon glauben mochte, den erhofften Dreier einzufahren, kurz vor dem Ziel doch noch der eine Aussetzer zu viel in der Defensive. Relativ unerwartet der Ausgleich.

Fazit: Kurz vor Saisonende scheint sich das Team einigermaßen gefangen zu haben und will für den treuen Anhang und sich selbst in den letzten zu absolvierenden Spielen einen für die Zukunft optimistisch stimmenden Schlussakkord am Ende einer trüben Saison setzen.
(w. packebusch, 04.06.2023)

Aufstellung:
1 Marlon Riemer ‒ 18 Daniel Schreiber (78‘, 4 Tobias Frommhold), 10 Richard Ziesche, 17 Sven Demel, 12 Felix Schönwitz ‒ 8 Max Winkler, 15 Joshua Kratz ‒ 19 Tim Varadi (83‘, 7 Johannes Moschke), 11 Robin Masch, 92 Hendrik Schöne (66‘, 20 Kevin Rietz) ‒ 3 Robin Görlitz
Trainer: Johannes Moschke

Zuschauer: 363
SR: Lars Kiesewalter (TSV Wachau)

Torfolge:
1:0 Richard Ziesche (FE 69‘); 1:1 Damian Deinert (84‘)

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