Den am grünen Tisch verordneten Punktabzug und die erfolgreich bestrittenen letzten fünf Spiele im Hinterkopf, konnte es gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn nur eine Devise geben: mit heißem Herzen und zugleich gelassen auf die eigenen Stärken vertrauend voll auf Sieg spielen, noch zumal die ebenfalls in Sichtweite befindlichen Wilthener gestern ihre Auswärtspartie beim designierten Meister knapp verloren hatten. Auch war noch die 1:2-Hinspielniederlage wett zumachen, bei der KöLau sehr verunsichert operierte. Nun aber ist eine gewisse innere Sicherheit im Team zurück. Die Ausgangslage war also im Ganzen sehr klar und das Ziel eindeutig. Mit einem souveränen Dreier sollte die Abstiegszone verlassen und weiter auf Kurs ins sichere Tabellenmittelfeld geblieben werden.

Der gestellten Zielsetzung wurde das Team gerecht. Mit dem schnellen Führungstreffer schon nach drei Minuten, den Marko Kunath mit schönem Heber nach Vorarbeit von Lucas Döhne besorgte, nahm das Spiel Kölaus sofort Fahrt auf. Mit sehr schneller Überwindung des Mittelfeldes und steilen Anspielen in die Spitze konnte der Gastgeber sehr viele für Hochkirch heikle Torraumsituationen schaffen, so dass es nur eine Frage der Zeit schien, bis weitere Treffer fallen sollten. In aussichtsreicher Position verfehlten die KöLauer jedoch mehrfach nur knapp den nächsten Torerfolg. So etwa nach 15 Minuten, als Kunath nach genauem Pass von Thomas Böhme aus Nahdistanz verzog, oder nach 32 Minuten, da ein platzierter Kopfball Sven Kliemes nach stark getretener Moschke-Ecke von rechts knapp das Ziel verfehlte. Es sollte schließlich bis kurz vorm Halbzeitpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters dauern, bis endlich das überfällige zweite Tor fiel. Wieder einmal war es Goalgetter Robert Rüthrich vorbehalten, der nach prima Vorarbeit von Kunath per Kopf vollstreckte.

In der zweiten Hälfte änderte sich am Spielablauf wenig; KöLau kontrollierte aufmerksam das Geschehen, ließ Hochkirch etwas mehr Platz im Mittelfeld und setzte mit präzise gesetzten Angriffen in die entblößte Gästeabwehr auf Erfolg. Nur dem im Herauslaufen sehr starken Keeper der Grün-Weißen und der teilweise unkonzentrierten Abschlusshandlungen der KöLauer war es geschuldet, dass nicht noch weitere Tore zu verzeichnen waren. So brachten sich die Gastgeber fast noch selbst in die Bredouille, als nach 83 Minuten die gesamte Abwehr einschließlich Torhüter sehr schlecht aussah und es für Wilthen beinahe zum Anschlusstreffer gereicht hätte. Mit dem dritten Treffer nach schöner Kombination über Böhme und Pierre Fischer waren dann aber endlich alle Messen gelesen und ein nie gefährdeter Sieg eingefahren.    

Fazit: Mit dem fest eingeplanten Erfolg hat KöLau die Abstiegsplätze erst einmal verlassen können. Der Mannschaft gelingt es in gegenwärtigen Auftritten, spielerische Akzente ebenso wie eine konzentrierte Abwehrleistung hinzulegen, an der alle Akteure Anteil haben. So sah man auch am Sonntag KöLauer Sturmspitzen energisch vor und im eigenen Strafraum zu Werke gehen. Die mannschaftliche Geschlossenheit des Teams beeindruckt! Kann der aktuelle Trend mit allerdings erheblich verbesserter Effizienz in der Chancenverwertung im Auswärtsspiel nächsten Sonntag in Wilthen fortgesetzt werden, sollte der Anschluss ans untere Mittelfeld der Tabelle möglich sein.
(hwp, 08.04.2018)

Aufstellung:
Kay Grosser ‒ Richard Ziesche ‒ Lucas Döhne (ab 14' Tobias Frommhold, ab 67' Robin Görlitz), Sven Klieme, Ronny Frommhold ‒ Pierre Fischer, Thomas Böhme sen., Robert Rüthrich (ab 88' Marco Langer), Felix Schönwitz ‒ Marko Kunath,  Johannes Moschke

Zuschauer: 97
Schiedsrichter: Sven Dankhoff (LSV Neustadt/Spree)

Tore:
1:0 M. Kunath (3'); 2:0, 3:0 R. Rüthrich (44', 86')