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SV Königsbrück/Laußnitz – SV Post Germania Bautzen 0 : 0

Und wieder eine ganz triste Nullnummer

Im Hinspiel fühlte sich KöLau zurecht vom Hochkircher Schiedsrichter verladen, indem er den Postlern als Nachbarschaftsdienst einen Elfer in der Nachspielzeit und damit drei Punkte geschenkt hatte. Dem Schiri im aktuellen Match kann beim besten Willen Nichts angelastet werden; die Gäste moserten allerdings ohne Unterlass ob angeblicher Bevorteilung der Heimelf in Zweikampfsituationen. Wenn schon, dann hätte eher KöLau etwas zu bemerken, denn die Zuteilung gelber Kartons (4:2) entsprach nicht der Verteilung des "kämpferischen" Potenzials. Wie leider allenthalben üblich suchten also die Gäste an der falschen Stelle nach den Ursachen für den ihrerseits ganz sicher angestrebten, aber nicht erreichten Erfolg.
Und sicher liegt das sehr magere Spielniveau auch nicht daran, dass KöLau erstmals in diesem Jahr auf eigenem Naturrasen spielte. Man hat schon auf ganz anderem Untergrund großartig gewirkt. Auch die Länge des Platzes kanns nicht sein. So weit verbreitet es also scheint, Ursachen für nicht Eingetrenes fremd zu bestimmen, so klar ist allerdings ebenso, dass man letzten Endes bei sich selbst anfangen muss zu suchen. Da wird man Gründe finden, deren Behebung positive Wirkung aufs eigene Spiel ausüben kann.

Vielleicht sollte sich auch mancher Fan in sich gehen und wieder des Öfteren die eigene Mannschaft live unterstützen. Die anwesenden KöLauer Anhänger, die das begeisternde Auftreten der Blau-Weißen in Großnaundorf miterlebt und daraus eine initiale Wirkung erwartet hatten, sehen sich durch das mehr als glückliche Auswärts-0:0 der Vorwoche und die dünne Vorstellung bei der Heimnullnummer stark getäuscht. Man kann allen aufgebotenen Akteuren weder Kampfbereitschaft noch Einsatzwillen absprechen. Das darf man allerdings auch erwarten! Spielerisch gelang jedoch so gut wie gar nichts. Torgefährliche Situationen waren mehr als Mangelware; die Spitzen wurden kaum so in Szene gesetzt, dass sie etwa torgefährlich hätten agieren können.

Als Sven Klieme nach 20' den ersten einigermaßen vernünftigen Versuch Richtung Bautzner Tor abschloss, schien es so, als wolle KöLau diesmal wieder torgefährlicher auftrumpfen. Dies erwies sich als Trugschluss. Mehr oder weniger zaghaft nervös agierten die Gastgeber, einen konstruktiven Spielaufbau ließen sie vermissen. Kaum, dass einmal ein präziser Pass aus den hinteren Reihen übers Mittelfeld die Sturmspitzen erreichte. So war kein Blumentopf zu gewinnen. Aber auch die Bautzner rissen keine Bäume aus; zwar spielten sie gefällige Passagen und versuchten auch torgefährlich zu werden, scheiterten aber mit ihrem Latein an eigener Abschlussschwäche und - wie schon vor acht Tagen die Mannen aus Hoyerswerda - an Kay Grosser, der mehrfach im eins zu eins gegen heranstürzende Gegner klärte, etliche Bälle aus dem Tor kratzte und so maßgeblich eine Niederlage verhinderte.

So wie die erste Hälfte plätscherte auch die zweite mehr oder weiniger trostlos über die Zeit. Die "Höhepunkte" für den Gastgeber produzierten denn auch die Gäste. In der 48' setzt Bautzen einen Kopfball gefährlich aufs eigene Tor; nach 78' unterläuft der Gästekeeper einen Flankenversuch, wonach der Ball am Tor vorbei kullerte. Das war's!

Fazit: Man kann nur wiederholten Rufen auf dem Feld und vom Feldrand zustimmen: "Das kann man doch nicht mehr ansehen; spielt doch mal wieder Fußball." Wieder einmal ein enttäuschendes Kreisoberligamatch also. Beide Teams boten Magerkost über neunzig Minuten. Wo sind die Tugenden Kölaus aus so vielen Spielen, auch in dieser Saison, abgeblieben?
(w.packebusch, 13.05.2018)

Aufstellung:
Kay Grosser ‒ Sven Dittrich ‒ Ronny Frommhold, Sven Klieme, Ivo Frommhold ‒ Thomas Förster, Pierre Fischer ‒ Johannes Moschke, Robert Rüthrich, Felix Schönwitz, Thomas Böhme sen.

Zuschauer: 37
Schiedsrichter: Andre Kutscher (SV Laubusch)

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